Typografie (2. Semester):
Julia Dummeldinger, Sarah Huber, Adrian Schub, Ingrid Trojer
Die Schrift, die wohl mit am häufigsten mit dem 20. Jahrhundert assoziiert wird, ist ohne Zweifel die 1931 veröffentlichte Barock-Antiqua-Schrift »Times New Roman«. Der Schrifttyp war (und ist) für Drucker aller gängigen Gießereiformate verfügbar, wie z.B. Gießereiformen, Monotype, Linotype, Intertype und Ludlow. Sie hat einen sehr universellen Charakter und findet daher unzählige Anwendungsbereiche auch neben dem Zeitungsdruck, für den sie ursprünglich entwickelt wurde, etwa im Screen- und Printsektor. Als Standardschrift ist sie so gut wie auf allen Grafik- und Textprogrammen bereits vorinstalliert.
Die Gestaltung der »Times New Roman« wird Stanley Morison — mit Unterstützung von Victor Lardent — zugeschrieben, der im Jahr 1929 von der Zeitung »Times of London« mit der Neugestaltung der damals üblichen Zeitungsschrift »Times Old Roman« beauftragt wurde.
Stanley Morison gestaltete die Schrift ganz nach seinen »Principles of Typography«, die besagen, dass eine Schrift, die vor allem für den Mengentext konzipiert ist, funktional und angenehm für den Leser angelegt sein muss. Neben den ästhetischen und funktionalen Aspekten, war es zu jener Zeit wichtig, eine Schrift so zu gestalten, dass die Druckkosten gering gehalten werden konnten. So entwarf Morison nun eine feinere Schrift, die auch bei schmalem Textlauf ein gutes Schriftbild gewährleistet, und dabei Platz und Tinte einspart.
Der Inhalt unserer Schriftanalyse bzw. unseres Magazins ist im Wesentlichen in zwei Bereiche unterteilt. Zum einen in den geschichtlichen Teil, der den Werdegang von Stanley Morison beschreibt sowie auf die Hintergründe der Anfänge des Zeitungsdrucks eingeht. Der zweite Bereich ist der eigentlichen Analyse von Schrift und Type gewidmet.
Die Gestaltung stellt einen Bruch zwischen den sehr platzsparenden Zeitungsrastern, wie sie damals und auch heute noch verwendet werden, dar, denn wir sind sehr viel freizügiger mit dem Raum umgegangen, ganz im Stil eines modernen Magazins. Auch bei den Farben haben wir ein modernes Aussehen gewählt — unter anderem ein kräftiges Orange und Blau. Um jedoch die großflächigen Zeitungsformate wertzuschätzen, für die die »Times New Roman« seinerzeit entwickelt wurde, und um einen Bezug zur Historie herzustellen, haben wir uns für das doch recht große Format von 236 mm x 335 mm entschieden.
Fotos: Sybille Schmitz