Bachelorarbeit: Sakuya Miesczalok
Ein Insiderblick auf den ästhetischen Kontrast zwischen Japan und Deutschland
Ich bin Japanerin und Deutsche, aufgewachsen in Hong Kong. Als solche stoße ich in Deutschland auf Verwunderung, weil ich akzentfrei Deutsch spreche, aber nicht deutsch »aussehe«, in Japan, weil »für einen Ausländer« sehr gut Japanisch spreche. Dies ist die typische Erfahrung derer, die im Schmelztiegel Hongkong aufgewachsen sind und verschiedene Wurzeln in sich vereinen, ob nun japanisch-deutsch, thailändisch-britisch, französisch-philippinisch oder auch ganz anderer Art. Gemein ist uns, daß wir in keinem Land der besagten Wurzeln gänzlich akzeptiert sind, und doch einen Stolz ob unserer jeweiligen kulturellen Eigenart und ihrer Gründe entwickelten.
Das ist es, was ich mit meiner Bachelorarbeit vertiefen möchte: ich möchte meine beiden Nationalitäten trennen und wieder zusammenbringen — und schließlich zeigen, wie ich die japanische ebenso wie die deutsche Kultur verkörpere.
In diesem Sinne habe ich eine Serie von Postern entwickelt, die eine bestimmte Ästhetik beider Kulturen vereint. In langen Gedankengängen habe ich die Vielfalt an Bildern, Eindrücken, Assoziationen, Erinnerungen, die mich als »Kulturträgerin« wie auch als Individuum ausmachen, wirken lassen. Auf diese Weise sind Poster entstanden, die meine Kulturen, aber auch mich selbst repräsentieren.
Redaktion: Sybille Schmitz