Stehsatz

Objektlösung – Hybrid der Gegensätze
Stefan Stork

Idee und Aufgabe bestand darin den Unterschied zwischen Statik und Dynamik zu verdeutlichen. Dem Objekt geht eine statische Grundform – ein Kubus – voran. Dicke und robuste Erdkabel bilden Rundungen im Objekt aus. Eigenwillige Bögen, kräftige Linien wuchern aus dem statischen Würfel und lassen ihn zu einem dynamisierten Körper werden. Das Objekt wirkt als eigenständige Installation – als Hybrid aus gegensätzlichen Begriffspaaren sowie Materialien.

Caro Mühlheim
Dynamischer Draht schlingt sich zu statischem Block

Bei dieser Umsetzung wurde der Verlauf, in Dynamik zu Statik, umgedreht. Die Idee, dass sich ein einfacher, dynamischer Draht zu einem Quader formt, dieser sich mit Lackfarbe füllt, aushärtet und schließlich explodiert, war eine fotografische Herausforderung. Das Endergebnis ist ein statischer, schwarzer Würfel.

Jochen Klaus
Experimentelle Textarbeit (3. Semester)

In der experimentellen Auseinandersetzung mit dem Thema »Text im Raster« entwickelte der Student Jochen Klaus einen transparenten Kubus, der durch mehrere Zwischenwände regelmäßig unterteilt ist. Die Verszeilen des Gedichtes »Labyrinth« von Jorge Luis Borges werden als Linien durch diesen Kubus in allen drei Raumdimensionen geführt. Die von unten kommende Beleuchtung betont durch deutliche Lichtreflexion die vertikale Raumteilung, so dass sich eine starke Vernetzung aus den ebenfalls leuchtenden Textlinien mit den Raumvertikalen ergibt.

Mit wechselnder Betrachterperspektive – beim langsamen Umschreiten des Kubus – verengt und erweitert sich dieses Netz. Sowohl Borges Gedicht als auch das Licht-Glas-Objekt exponieren Räume, die eine eindeutige Unterscheidung zwischen Innen- und Außensicht nicht zulassen – Borges als undurchdringliches Labyrinth, das »den Kosmos ganz umschließt«, der Kubus als vollständig transparenten Raum in seiner absoluten Inklusivität.