Stehsatz

Sebastian Ibler
Visualisierung von Musik

Sebastian Iblers Arbeit ist die Visualisierung des Musikstückes »Old Flame« von Arcade Fire, das bereits Mia Stevanovic optisch umgesetzt hatte (siehe Blogeintrag vom 5.8.2012). Im Gegensatz zu ihrer Arbeit, die sich in erster Linie auf die emotionale Ebene konzentriert, fokussiert er den Aufbau des Songs, sozusagen das kompositorische Konstrukt hinter den Klängen. Er unterteilte »Old Flame« in 15 Sequenzen bzw. einzelne »Module«, die er einzeln visuell herausarbeitet, in einem dreidimensionalen Modell umsetzt und damit tatsächlich greifbar macht.

Die Einteilung in 15 repräsentative Einzelformen erfolgt im 16 Sekundentakt, die Formquantität entsteht durch Instrument und Intensität. Die optische Angleichung erfolgt durch Zwischenformen. Das finale dreidimensionale Objekt hat er aus MDF-Platten eigenhändig in mühevoller Kleinarbeit mittels Lasertechnik im Münchner FabLab hergestellt.

Saskia Haller von Hallerstein
Experimentelle Textarbeit (3. Semester)

Dieses Objekt entstand auf der Suche nach einem besonderen (Sinn-)Zusammenhang durch nichtlineare Textanordnungen. Mit acht Plexiglasplatten wird das expressionistische Gedicht in Analogie zum verdichteten Stadtraum gestaffelt. Die das Gedicht eigentümlich strukturierenden Eigenschaftswörter bleiben dank besonderer Anordnungen als Durchblick auch bei der Textüberlagerung in der Frontalansicht lesbar.

Mia Stevanovic
»Old Flame« – papierene Schwere und erdfarbene Melancholie

Der Song »Old Flame« von Arcade Fire handelt von der Zerrissenheit der Gefühle, vom schwermütigen Verharren im Unwiederbringlichen. Ein unvermeidlicher Abschied, der begonnen hat und doch nicht gelingen will, mit tragischen Folgen – ähnlich einer Motte, die nicht von der Flamme lassen kann, obwohl diese ihr sicheres Ende bedeutet.

Die Papierarbeit von Mia Stevanovic arbeitet mit assoziativen Bildern, etwa dem Bild einer Höhle, einem schier nicht enden wollenden Tunnel, einem Weg voller Hindernisse. Die warmen Rot- und Brauntöne transportieren Wärme, emotionale Tiefe, vermitteln jedoch auch Wehmut, wie die letzten Sonnenstrahlen eines endenden, unbeschwerten Tages im Spätsommer.

Die Visualisierung von »Old Flame« besteht aus farbigem Papier und wurde komponiert aus einer Vielzahl einzelner, komplett von Hand geschnittener Elemente.

Experimentelle Textarbeit (3. Semester)
Ines Thaller

Die Entwicklungsgeschichte der Textanordnung wird fortgeschrieben. Hierfür ein – durch experimentelles Vorgehen – entwickeltes Bewusstsein zu erlangen und durch Arbeiten widerzuspiegeln war die Aufgabe. Angelehnt an die starken Stämme entsteht in dieser natürlichen Umgebung eine Vielfalt wundervoller Assoziationen.

Mediadesign-Studenten waren in ihrem 3. Semester mit einer sehr sensiblen Gestal­tungs­aufgabe im Bereich Gewaltopfer betraut.

Die Opferschutzorganisation WEISSER RING beauftragte die Studenten, eine zeit­gemäße Werbegestaltung zu entwickeln, um junge Leute zwischen 18 bis 35 Jahre
zu erreichen.

Anspruchsvolle Plakat- und Postkartengestaltungen, ein innovatives Guerilla-Marke­ting-Konzept und eine Projekt-Website wurden in einer öffentlichen Ausstellung vorgestellt. Nach der erfolgreichen Ausstellung befassen sich der­zeit die Studenten in direkter Zusammenarbeit mit dem »WEISSEN RING« mit der Umsetzung der Projektergebnisse.

Auszeichnung ADC Nachwuchswettbewerb 2012 Abschlussarbeiten
Kategorie Literatur
Marco dos Santos
Christian Schorm

»ODEM – Das ICH im WIR«

Das Internet macht die Erde zum Weltdorf. Connective-, collaborative- und co-creative Prozesse bestimmen zusehends die Netzwerkökonomie.

In einem Forschertagebuch untersuchen Marco dos Santos und Christian Schorm, wie dieses neue »WIR-Gefühl« zustande kommt.

Daraus resultierend entwerfen sie ein visionäres, biomorphes Interface, das den fluiden Kommunikationsbedürfnissen zukünftiger Generationen gerecht werden soll – jenseits der klassischen Maschinenkultur von iPhone und Co.