Stehsatz

Die Bachelorarbeit von Nicolas Janson mit dem Titel »Kreativität durch Variation« richtet das Augenmerk allgemein auf den kreativen Arbeitsprozess, und im Besonderen widmet sie sich dem Einfluss auf diesen Prozess durch zukünftige Technologien.
Bachelorarbeit: Nicolas Janson

Die Bachelorarbeit von Nicolas Janson mit dem Titel »Kreativität durch Variation« richtet das Augenmerk allgemein auf den kreativen Arbeitsprozess, und im Besonderen widmet sie sich dem Einfluss auf diesen Prozess durch zukünftige Technologien. Können Algorithmen einem Kreativen die Arbeit abnehmen oder ist ein Computerprogramm sogar der bessere Gestalter? Ist der Mensch durch seine eigenen Erfahrungen und sein Ästhetikempfinden limitiert oder sind es genau diese Werte, die ihn dem Computer überlegen machen?

Diese Fragen wurden experimentell untersucht indem verschiedene Versuchsreihen einmal klassisch mit Stift und Papier und einmal durch ein Computerprogramm realisiert wurden. Auf diese Weise entstand schließlich ein computergeneriertes, auf einem Raster basierendes Zeichensystem.

Fotos: Nicolas Janson
Digital zum Anfassen – Ausstellung des Schweizer Künstlers »Pe Lang«

Als Tocotronic ihre erste Platte 1995 »Digital ist besser« nannten, war das eine provokante wie visionäre Aussage. Ob sie nun wahr ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Dass die Zukunft aber stark von der Digitalisierung geprägt sein wird, stärker als es manch einem heute lieb sein dürfte, das ist inzwischen selbst der CSU klargeworden, als sie Anfang dieses Jahres kostenloses WLAN im öffentlichen Nahverkehr einrichten wollte. Bis 2050 wohlgemerkt, was nach viel Hohn und Spott der Öffentlichkeit schnell auf 2020 korrigiert wurde, jedoch ähnlich unrealistisch sein dürfte.

Zu schnell löst eine Technologie die andere ab und Deutschland ist in dieser Entwicklung mehr Nachzügler, als Vorreiter. Hierzulande bleibt Digitalisierung ein polarisierendes Thema, schwer zu greifen, im wahrsten Sinne des Wortes, weil eben digital und nicht analog.

Deshalb lohnt ein Blick in die Schweiz: dort ist man in den diversen Rankings, was den Netzausbau und Internet-Geschwindigkeit angeht, konstant in der Weltspitze, ein gutes Stück vor dem großen Nachbarn im Norden. Im »Museum of Digital Art« in Zürich gibt es noch bis zum 23. September eine Ausstellung des Schweizer Künstlers »Pe Lang« zu sehen, die sich dem Thema »digital« anders nähert, als man es vielleicht vermuten würde, denn wer sofort an flackernde Bildschirme denkt, wird überrascht sein, wenn er die kinetischen Skulpturen zu sehen bekommt: schwarz-weiß, minimalistisch und doch gewaltig. Kleine Elektromotoren bringen Lautsprecher selbst zum Klingen, aus verdrehten Gummibändern wird Schrift und eine Wand aus Papier raschelt.

»Wie Algorithmen, die durch ein einziges, falsch platziertes Komma zum Abstürzen gebracht werden, sind seine minimalen und gleichzeitig ausgeklügelten Installationen abhängig von der exakten Kombination von Parametern. Erst diese ermöglicht das delikate Wechselspiel zwischen Rationalität und Illusion.« – Website des MuDA

Fotos: Jakob Kreitner