Studienfahrt 2016
Unser Venedig-Aufenthalt bot vielfältige Anregungen – die meiste Zeit von einem unbeschreiblichen Sonnenlicht begleitet: Vom besonderen italienischen Flair dieser Stadt mit erstaunlich zurückhaltendem touristischem Geschehen bis zu einem beeindruckenden Renaissanceschloss, das einigen von uns auch als Quartier diente; vom wichtigsten Entwicklungsschritt in der Entwicklung des Buches (Ausstellung in der Accademia über den Buchdrucker und Verleger Aldus Manutius) über einen besonders aufregenden Rasterpunktkünstler (große Ausstellung Sigmar Polke im Palazzo Grassi) zur thematisch ganz neu aufgestellten Architekturbiennale.
Dank einer unternehmungslustigen Truppe konnten wir trotz enger Zeiträume einen großen Teil der Pavillons in den Giardini sehen. Das besondere Thema der diesjährigen Biennale – Reporting from the Front – das unter dem Zeichen von Flucht, Migration, Verstädterung und sozialem Bauen steht, wurde mit dem deutschen Pavillon in ein klares politisches Zeichen umgesetzt: Deutschland ist (war?) offen – eindrucksvoll gezeigt in Mauerdurchbrüchen, die vielschichtige Durchblicke aus dem Gebäude bis hin zum Meer zuließen. Wie im Grafikdesign der letzten Jahre werden auch in der Architektur gesellschaftspolitische Themen immer drängender in den Zusammenhang ästhetischer Fragestellungen gebracht. Wenn dies auch mit den jeweiligen Länderpavillons nicht immer deutlich wurde, so hat uns die hohe Ausstellungsqualität eine abwechslungsreiche Fülle an Möglichkeiten gezeigt, die uns nachhaltig inspiriert hat.
Fotos Jakob Kreitner, Sybille Schmitz