Stehsatz

Regeln der Reduktion finden sich auch bei der Gestaltung des Magazins wieder. Weißräume, sowie eine homogene Bildauswahl spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
Editorial Design (3. Semester): Selina Schwander

Die im Rahmen der Projektarbeit der beiden Module »Corporate Communication« und »Editorial Design« gestaltete Ausgabe des Magazins »TAPE« widmet sich den überraschend zahlreichen Facetten des Minimalismus. In einer Welt, die – zumindest im westlich-industrialisierten Teil – von Überfluss geprägt ist, in der Begriffe wie Reizüberflutung entstehen konnten, wird der Wunsch nach Reduktion auf das Wesentliche immer größer. ­Angefangen hat die Strömung des Minimalismus in der Kunst, doch bei Minimal Art ist die Entwicklung nicht stehengeblieben.

Der Minimalismus bezeichnet heute nicht nur einen Wohnstil, sondern für manch einen weit mehr, man könnte sagen einen umfassenden Lebensstil – sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, Überfluss ­zu vermeiden und damit Ruhe und zu einem Leben im Einklang mit sich selbst zu finden. Das Objekt mit seiner Form und seiner Struktur sowie seiner Wirkung im Raum – gänzlich frei von ­Illusion und Assoziation – steht im Mittelpunkt. Das minimalistische Design bietet die Möglichkeit, dem Raum in seiner puren Form Ausdruck zu verleihen und ist durch gerade Linien und klare Formen geprägt.

Diese Regeln der Reduktion finden sich auch bei der Gestaltung des Magazins wieder. Weißräume, sowie eine homogene Bildauswahl spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Der Inhalt ist auf das Wichtigste beschränkt und auch typografisch wurde auf ein einheitliches, klares Gesamtbild gesetzt.

Fotos: Selina Schwander
Münchner Studentengruppe zu Besuch in der Siebdruck-Werkstatt der MD.H Berlin

Farbenfroh, vielfältig und mit Berliner Schnauze – zwei inspirierende Tage in der Siebdruck-Werkstatt von Nadja Girod. Den kurzen, aber lehrreichen Besuch in der Hauptstadt nutzten wir um den Siebdruck näher kennen zu lernen und unsere selbst gestalteten Motive zu drucken. Der erste Tag startete mit einer Einführung in das Thema. Dabei erfuhren wir einiges über das Verfahren und begannen anschließend mit dem Belichten der Siebe. Den restlichen Tag nutzen wir für ein Besuch in der Sammlung Boros, einem alten Luftschutzbunker, der zu modernen Ausstellungsräumen umfunktioniert wurde.

Am darauf folgenden Tag starteten wir zunächst mit dem Mischen der Farben, dann konnte jeder Studierende abwechselnd mit dem Siebdruck beginnen. Sehr interessant war es dabei, den Studienkollegen über die Schulter zu blicken und dabei Einblicke in unterschiedlicher Druckstile zu erhalten. Es entstanden schöne T-Shirts, Taschen und Pullis – von dem Berliner Wahrzeichen über Buchcover für die Schriftanalyse bis hin zu personalisierten Symbolen.

Die Ergebnisse sind bunt, inspirierend und vielfältig – vergleichbar mit dem Flair unserer Hauptstadt, den wir bei der folgenden, vergnüglichen Stadtführung durch Prof. Julia Schnitzer des MD.H Standortes Berlin erspüren durften.

Fotos: Selina Schwander, Sybille Schmitz; Text: Selina Schwander und Nadja Schäffer