Stehsatz

Verena Schneider, Larissa Laurentzi, Sarah Janson: Editorialdesign, Klasse Prof. Sybille Schmitz
Editorial Design (3. Semester): Sarah Janson, Larissa Laurentzi, Verena Schneider

»Capture and connect techno design around the world« lautet der Slogan unseres Designmagazins 140bpm. Der Name, ausgesprochen 140 beats per minute, ergibt sich aus der Anzahl an Schlägen pro Minute, ab der es sich um Techno handelt.

Techno und Design haben mehr Gemeinsamkeiten, als man zunächst vermuten könnte. Trotzdem findet sich die Verknüpfung beider Sphären im Magazinbereich bislang nicht. Unser Magazin ist breit gefächert, es befasst sich mit Architektur, Kunst, Stage Design und Fotografie. Auch Covergestaltung, Corporate Designs und Branding dürfen in einem Designmagazin selbstverständlich nicht fehlen. Besonders interessant sind die kulturellen und sozialen Themen, die im Magazin beleuchtet werden: Die Inszenierung von Nacktheit in der Technoszene, der Lebensstil rund um das Berghain Berlin und auch die Loveparade finden ihren Platz. Ein rundum spannendes Magazin, das die Technoszene widerspiegelt. Man tritt ein in eine Welt voller Raves und Kunstfell-Imitat. Und kann dabei anspruchsvolle, ästhetische Designs genießen.

Fotos: Sarah Janson, Redaktion: Sybille Schmitz
Typografie und Schrift (1. Semester): Sarah Janson
Dreiteilige Kalligrafie-Reihe: »Heal the world«

In dieser freien Schriftarbeit von Sarah Janson wurde der Text des Songs »Heal the world« von Michael Jackson kalligrafisch umgesetzt. Ausgehend von Walt Disneys Schrift Waltograph entwickelte sie eine eigene Handschrift, mit der Bandzugfeder wurde der Text wiederholt zu Papier gebracht. Durch die Überlagerung und Verdichtung der Wörter entstehen kreisförmige Flächen, die sich zudem durch die Farben Blau, Rot und Schwarz unterscheiden. Die Farbe Blau symbolisiert hierbei die Welt als den »blauen Planet«. Die Farben Rot und Schwarz lassen Spielraum für Interpretationen. Blut, Krieg, Feuer, das Ende der Welt – oder doch Anmut  und Eleganz?

Die Arbeit versteht sich als Visualisierung des Gedankens, aus einer Wertschätzung des Lebens heraus die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Fotos: Sarah Janson
Grafische Zeichen (2. Semester): Sarah Janson
Logoentwicklung für die »Highline Munich«

Bei »Highline Munich« handelt es sich um ein fiktives Projekt, das inspiriert ist vom realen »Highline Park« in New York, einem öffentlichen Park, der auf einer ehemaligen Hochbahntrasse angelegt wurde. Auch das fiktive Münchener Pendant ist auf einer stillgelegten Hochbahn angesiedelt. Mit diesem neu erschlossenen öffentlichen Raum sollen sich alle Altersgruppen angesprochen fühlen, die gerne im Grünen spazieren gehen oder auch Sport treiben. Festivals, Veranstaltungen und Street Art Künstler finden ein neues Zuhause.

Entwickelt wurde ein Zeichen, das dieses Ansinnen widerspiegelt. Es wurde eine Schrift eingesetzt, die in ihrer Anmutung eher »hochgewachsen« als in der Breite wirkt, mit der die Höhe des Parks verdeutlicht wird. Schriftgrößen sind so aufeinander abgestimmt, dass eine kompakte Form entsteht. Der Ahorn gilt als Münchner Straßenbaum – deshalb wurde ein Ahornblatt gewählt um die Verbindung zwischen Highline, Stadtpark und München darzustellen. Durch den Druck mit Acrylfarben konnten unterschiedliche Blattstrukturen herausgearbeitet werden. Die Farbwahl fiel auf Gelb, da Gelb für Sonne, Lebensfreude, Vergnügung und Frohsinn steht. Der Farbton wirkt frisch, unaufgeregt modern und entspricht dem Wesen des Highline Parks.

Das Zeichen ist in verschiedenen Plakatvariationen in Szene gesetzt. Wort- und Bildmarke finden sich voneinander gelöst und sind getrennt anwendbar. Zudem entstanden Plakate für die (leider fiktive) Eröffnung im Februar 2021 sowie für vier Veranstaltungen im Laufe des Jahres. Dabei wurden als begleitendes Thema die Jahreszeiten aufgegriffen.

Fotos: Sarah Marie Janson
Visualisierung (1. Semester): Sarah Janson
Plakatreihe zu Gotye – »Somebody that I used to know«

In vier Plakaten wurde der Song »Somebody that I used to know« von Gotye visualisiert. Dargestellt werden ein Metabild sowie drei Teilabschnitte. Die zu einem Muster zusammengesetzten Balken geben die Rhythmik des Liedes wieder, wobei hier die breiten, tiefen Balken bzw. die hohen, schmalen Balken die männliche bzw. weibliche Stimme repräsentieren. Die Plakate wurden in drei Farbvarianten zu einer harmonischen Reihe umgesetzt.

Das erste Plakat zeigt den Song als stimmiges Ganzes, im zweiten wird der Rhythmus des Liedes und der Gesang von Gotye, im dritten die hohe Tonlage der Sängerin Kimbra durch schmale Balken visualisiert. Das letzte Plakat stellt das Zusammenspiel der beiden Stimmen sowie das abrupte Ende des Liedes dar. Erst im Zusammenspiel aller vier Plakate ergibt sich sowohl der Songtitel wie auch die Gesamtheit aller Schichten oder Perspektiven dieses sentimentalen Popsongs.

Obwohl er von Verlust und Trennungsschmerz handelt, evoziert das Anhören paradoxerweise eine selig-beschwingte Stimmung, was Entsprechung in belebenden Farbkombinationen findet.

Typografie (2. Semester): Sarah Janson

Aufgabenstellung war es, zwanzig Thesen zur Typografie — von namhaften Größen des Faches wie Kurt Schwitters, Günter Gerhard Lange, Kurt Weidemann, Emil Ruder und anderen — mit eben diesen typografischen Mitteln umzusetzen. So entstanden 100 rein typografische Gestaltungen, die dem Prinzip der systematischen Variation folgen und dabei den Gedanken des jeweiligen Zitates aufgreifen, illustrieren, untermauern oder auch konterkarieren.

Die Entwürfe arbeiten vor allem mit Überlagerung, extremer Vergrößerung oder auch mit einem »Hinausdenken über den Formatrand«, bei dem der Betrachter, die Betrachterin die erkannte Type gewissermaßen extrapoliert. Aber auch die Wirkung von Gegenräumen und das Spiel mit Illustrationen rufen Spannung hervor.

Hierbei wurden ausschließlich serifenlose Schriften gewählt, um den Fokus auf modernere Schriftarten und Leseerfahrungen zu richten, wie zum Beispiel die geometrische Mr. Eaves.