Stehsatz

Bachelorarbeit: Maria Weiss
Intuitive Space – Intuition im Negativraum
Idee

Die Intention der Arbeit ist, das abstrakte Wesen der Intuition in Raum und Zeit fassbar zu machen. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie den »geistigen Erfolgs­gesetzen« der Schwingung, Rhythmus und Imagination wurde ein intuitiver Raum konzipiert und gestaltet. In Form einer multimedialen Installation »Intuitive Space« wird der Betrachter als Akteur im so genannten »Negativraum« interaktiv einbezogen. Der Negativraum bezeichnet den erlebten Stimmungsraum zwischen den Objekten und ist somit das Gegenteil vom Positivraum, den physisch Objekte im Raum einnehmen. Diese Dualität spiegelt sich im Ver­hältnis von Verstand und Intuition wider. Die Herausforderung besteht darin, den Negativraum so zu gestalten, dass die Intuition ans Licht tritt.

Umsetzung

Im Schwarzraum verschmelzen die wahrgenommene, physischen Grenzen zwischen Betrachter und Raum. Ein flaches schwarzes Becken, mit Wasser gefüllt, dient als Projektionsfläche. Auf diese Wasserfläche projiziert ein oben installierter Beamer eine typografische Animation. Die Animation zeigt Negativformen der Botschaften der Intuition wie Rhythmus, Schwingung, Wahrnehmung usw. als abstrakte verfremdete Lichtformen. Der Betrachter wird mit Text in Negativformen konfrontiert. Die Wasseroberfläche reagiert auf die im Raum erklingenden Töne der großen Schwingungskörper – Gongs, gespielt von Klangmusikerin Doris Ostertag. Diese bringen kosmische, intensive Töne hervor, die uns zwar immer im Alltag umhüllen, allerdings in einer nicht wahrnehmbarer Intensität.

Dadurch wird die Darstellung der Darstellung der typografischen Animation auf dem Wasser verzerrt und verfremdet, sodass Betrachter dazu angeregt wird, sich mit der Installation auseinander zu setzen, um zu einem kontemplativen Zustand zu gelangen und dem inneren Intuitionskanal näher zu kommen. Die äußeren Einflüsse im Raum führen zur inneren Betrachtung.

Editorial Design 3. Semester
Maria Weiss

Diese Magazinausgabe mit der persönlichen Note widmet sich einer Stadt, die durch ihre Vielfalt überwältigt. Vollkommene Harmonie und starke Kontraste machen sie so einzigartig.

»Rue Charlemagne wird langsam wach, im Freien weht die herbstliche Frische und vonüberall erklingt immer lauter die Sprache von Jules Verne, Balzac und Jean-Jacques Rousseau.«

Auf meiner Reise habe ich zahlreiche Eindrücke, historisches Wissen gesammelt und Fotografien aufgenommen, die ich in Form einer erarbeiteten Route einem Reisenden auf den Weg geben möchte. Anliegen ist dabei eine Balance zwischen den klassischen Sehenswürdigkeiten und persönlichen geheimen Tipps im Bereich Fashion, Streetart und Gastronomie zu kreieren. Ein besonderer Wert wird dabei auf die Liebe zu den ästhetischen Details gelegt, die Paris erfüllen.

Bei der Gestaltung des Magazins trifft klassische gesetzte Typografie auf fotografische Raffinessen. Es soll eine Leichtigkeit auf der Reise gegeben werden und Platz frei für das festhalten eigener Eindrücke und Notizen.

Tammy Jajes, Polina Kitzmann, Fabian Voigtsberger, Maria Weiss
Didot – der Höhepunkt der Eleganz

Im Rahmen von »Typografie I« haben wir uns mit der Schrift »Didot« auseinandergesetzt. Besonders faszinierend empfinden wir an dieser Schrift die Perfektion der Formen und die dabei entstehende unanfechtbare Eleganz.

Für die hohe Qualität der technisch brillanten »Didot« ist ein langer Entwicklungsprozess verantwortlich, im Laufe dessen die Dynastie Didot ihr Medium aus dem Mittel der Kommunikation zur Kunst erhöht hat.

In unserer Schriftanalyse umfassen wir ein Spektrum von der Entstehungsgeschichte, Einflüssen über Psychogramm, Analyse der Einzelzeichen bis hin zur Verwendung und Produktbeispielen der »Didot«.

Bei näheren Recherchen beeindruckte es uns, wie allgegenwärtig und international diese klassizistische Antiqua Schrift genutzt wird. Ob für die Drucke der klassischen Meisterwerke des 18. Jahrhunderts, bedeutende Auszeichnungen oder für Modemagazine, die »Didot« ist trotz ihrer Statik überall vertreten. Eindrucksvoll ist insbesondere die starke Persönlichkeit der »Didot«, die wir in unserer Gestaltung unter anderem photographisch vielseitig darstellen wollten.

 

Leseproben für vier Jahreszeiten

Unter der Leitung von Schriftsetzermeister Klaus Hanitzsch beschäftigten wir uns mit der Gestaltung von Leseproben. Jeder der vier im Handsatz realisierten Gedichtbände spiegelt eine Jahreszeit wider.

Jeder Teilnehmer des Workshops wählte für seine Jahreszeit ein passendes Gedicht und entwarf eine entsprechende typografische Illustration dazu. Ein besonderer Fokus lag auf dem Entwurf eines aussagekräftigen Schutzumschlages sowie eines individuellen Frontispiz.

Mit Hilfe von Herrn Hanitzsch wurden die Inhalte der Leseprobe inklusive das alphabetische Verzeichnis der Gedichtüberschriften und -anfänge gemeinsam erarbeitet und im Anschluss auf verschiedenfarbigem Papier gedruckt. Die Herausforderung bei der Auswahl der vier Farben bestand darin, die intensiven »Jahreszeitenfarben« trotz ihrer auffallenden Dominanz miteinander harmonieren zu lassen.

Der fortgeschrittene Bleisatzworkshop gibt nicht nur einen sehr interessanten Einblick in die Bleisatzkunst des Buchdrucks, sondern fördert auch das konzeptionelle Arbeiten bei der Herstellung eines Produkts. Die Leseproben können bei der Werkschau am 20. September 2012 gesichtet werden.