Stehsatz

Bachelorarbeit: Katharina Krepil
Die japanische Аsthetik. Ein Kontrast zwischen Minimalismus und Kawaii-Kultur.

Japan ist ein Land mit vielen Facetten und Gegensätzen. Am wohl auffälligsten ist der Kontrast zwischen Tradition und Popkultur. Minimalistische Gestaltung steht einer bunten Reizüberflutung gegenüber. Besonders der kindliche Kawaii-Stil (zu Deutsch niedlich, süß) mit seinen rundlichen Formen und übertriebenen Proportionen ist typisch für die Ästhetik des Landes. Diese zwei Stile sind Thema der Arbeit.

Um gerade aus westlicher Sicht ein Gespür für die beiden Prinzipien zu bekommen, wird der Kontrast mithilfe eines illustrierten Memory-Kartenspiels verdeutlicht. Der Betrachter kann sich spielerisch mit dem Thema auseinandersetzen, indem er nicht zwei identische Karten, sondern ein Paar bestehend aus einem Motiv in den zwei unterschiedlichen Stilen sucht.

Das minimalistische Zeichensystem beruht zum einen auf dem Wabi-Sabi-Prinzip, welches besagt, dass Dinge erst dann schön sind, wenn sie bereits einen Alterungsprozess und eine gewisse Abnutzung erfahren haben. Zum anderen basiert es auf dem japanischen Farbholzschnitt. Der gewählte Kawaii-Stil setzt sich hingegen aus kräftigen bunten Farben, dicken und kindlich wirkenden Konturlinien und einer runden Formsprache zusammen.

Editorial Design (3. Semester): Katharina Krepil, Anna Schemmel

Die Harper’s Bazaar ist ein international weit verbreitetes und extravagantes Modemagazin. Sie sticht durch ihren kulturgeprägten Inhalt und ihre klare Gestaltung heraus. Besonders spannend ist auch, dass die Bazaar Amerikas erste Modezeitschrift gewesen ist und somit auf eine 145-jährige Geschichte zurückblicken kann. Nicht zuletzt hat auch Alexey Brodovitch, einer der Pioniere des heutigen Editorial Designs, jahrelang als Art Director an diesem Printmedium mitgewirkt.

All diese Aspekte machen die Harper’s Bazaar einzigartig und zum Analyseobjekt unserer Arbeit. Genauer betrachten wir hierbei die Geschichte, den Inhalt, die Publikation und die Gestaltung des Magazins. Dies besteht, mit Ausnahme der Bilder, aus einem schwarz-weißen Layout, an welchem wir uns stilistisch orientiert haben. Abschließend wird die Bazaar mit ihrem größten Konkurrenten, der Vogue, in punkto Gestaltung und Inhalt verglichen.

Katharina Krepil
Musikvisualisierung 1. Semester

Ausgangspunkt meiner Visualisierung des Songs »Kong« von The Notwist war der Gedanke, sowohl Musik als auch Text in Form, Material und Farbe zu repräsentieren. Der Aufbau in Form dreier Säulen spiegelt die Bestandteile Rhythmus- und Saiteninstrumente sowie Gesang wider. Die Höhe der Säulen, die aus gestapelten Papierkreisen bestehen, entspricht hierbei ihrem Anteil im Song – was dem Hörer deutlich im Ohr klingt, drängt dem Betrachter gewissermaßen ins Auge.

Die Farben, weiß und rot, entsprechen dem emotionalen Sphären – weiß steht für den Glauben, den das lyrische Ich dem titelgebenden Wesen Kong entgegenbringt sowie die Hilferufe an eben jenes Wesen, rot steht für die musikalische Dynamik und erhoffte Veränderung. Die drei Säulen sind mit zunehmender Höhe versetzt, sie sind also feste Sockel und vertrauensvolle Garanten von Stabilität, aber auch sich fortentwickelnde, gefährdete Gebilde von ungewisser Zukunft.


Dies gibt den Grundton des Songs wieder: ein Schwanken zwischen Hoffen, Glauben, Halt, Sehnsüchten, Veränderung.