O’druckt is!
Wiedereröffnung der Handsatz-Werkstatt in München
Am 11. Mai 2017 konnten wir unsere sehnsüchtig erwartete Wiedereröffnung der Handsatz-Werkstatt an der Mediadesign Hochschule München begehen. Nach mehreren Monaten umbaubedingter Pause werden wir nun den Betrieb wieder aufnehmen. Anlass genug, dies bei einem Gläschen Wein gemeinsam mit Studierenden, Mitarbeitern und der Leitung der MD.H zu feiern. Die Veranstaltung mit dem launigen Titel »O’druckt is!« gab den Anwesenden die Möglichkeit, vorgedruckte Plakate mit dem eigenen Namen, unter Anleitung auch selbst gesetzt, an einer Druckmaschine als Erinnerungs- und Anschauungsstück zu drucken.
Im Vorfeld hat ein freiwilliges studentisches Team aus dem Fachbereich Media Design diese farbenfrohen Plakate ersonnen, gesetzt und mit Handwalze auf der »Nudel« oder in der FAG im Irisdruck vorbereitet.
Die Werkstatt eröffnete am 11. November 2010. Seither ist die Zahl der Maschinen stetig gewachsen, ebenso Qualität und Wissen. Es wurden über die Jahre zahlreiche Leseproben, Plakate, Karten, Schriftmuster und mehrere Leporellos gestaltet, gesetzt und gedruckt. Nicht selten mag hier dem ein oder anderen aufgefallen sein, dass Setzen und auch Drucken mit Hingabe gelernt sein muss, Muße und Geduld sowohl fordert als auch fördert. Initialen und Monogramme wurden hier gezeichnet, erarbeitet und von Meisterhand überarbeitet, klischiert und schlussendlich gedruckt. Die »Digital Natives« wurden und werden von Experten gesetzten Alters in dieser alten Kunst eingewiesen, angeleitet, gelobt, manchmal auch sanft getadelt, aber stets von der Begeisterung der erfahrenen Meister mitgerissen. Zu sehen, dass junge Studierende mit einer Technik, die in weiten Bereichen vom Digitalen ersetzt wurde, inspirierende Erfahrungen machen und horizonterweiternde Handarbeit mit greifbarem Ergebnis erleben, ist stets aufs Neue vergnüglich.
Dank gilt dem studentischen Team Dani, Dorothée, Lucas, Marina, Max, Minh, Nico, Sofia, Simon und Theresa, sowie unserem Meister Peter Gericke, der tatkräftig half, und nicht zuletzt auch den Förderern in der Hochschule.
Fotos: Jan-Marc Zublasing, Nico Janson, Lucas Wurzacher