Stehsatz

Analyse der Univers
Schriftanalyse (2. Semester): Nico Janson, Minh Nguyen, Jan-Marc Zublasing

»Schrift ist wie ein Löffel, wenn ich mich am Abend an die Form des Löffels erinnere, mit dem ich Mittag meine Suppe gegessen habe, dann war es eine schlechte Löffelform.« Adrian Frutiger [Frutiger zitiert nach Osterer, Heidrun / Stamm, Philipp: Adrian Frutiger, Schriften das Gesamtwerk, Birkhäuser, Basel 2014)

Nico Janson, Minh Nguyen und Jan-Marc Zubalsing haben sich in ihrer Schriftanalyse der Univers gewidmet. Die Schrift, die 1953 von Frutiger begonnen und 1957 bei Deberny & Peignot veröffentlicht wurde, hat auch heute, fast 60 Jahre später nichts an ihrer Aktualität eingebüßt. Zeitlos, unaufdringlich sowie klar differenzierbar in Duktus und Form ist sie Inbegriff Frutiger’scher Lesefreundlichkeit. Zudem verfügt sie über ausreichend unterschiedliche Gewichte (Schnitte), um den Bedürfnissen des modernen Kommunikationsdesigns gerecht zu werden.

Frutigers’ Zitat prägt die beiden Büchlein der Studierenden, die herrlich klassisch, schlicht und weitgehend unaufgeregt im schmalen Hochformat  gestaltet sind und so den Charakter der Univers Condensed — Hauptschrift im Mengensatz – zur Wirkung bringen. Dabei widmet sich ein Buch der Person, das andere der Schrift an sich.

Besonders hervorzuheben ist der Nachruf (im Original von Eric Spiekermann), den die Studierenden im Beisatz mit Hingabe, akribischer Genauigkeit im klassischen Satz gesetzt haben – ganz in unaufdringlicher Frutiger’scher Manier .

Fotos: Nico Janson

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