Experiment Siebdruck
Es ist alles vorbereitet. Holzrahmen sind mit vorhangähnlichen Nylonstoffen bespannt, Schablonen sind darauf angebracht und Farbpigmente wurden mit der nach Marzipan riechenden Siebdruckpaste und Wasser zu einer leuchtenden Farbemulsion vermischt. Jetzt fehlt nur noch Papier und Rakel dann kann es losgehen.
Gemeinsam mit Herrn Golf, dem ehemaligen Leiter der Siebdruckwerkstatt, der »Akademie der Bildenden Künste«, München hatte unsere Studentengruppe die Möglichkeit sich an die, für uns neue Technik des Siebdruckens heranzutasten und auszuprobieren.
Dazu setzten wir uns inhaltlich mit den Lautgedichten des österreichischen Dichters und Schriftstellers, Ernst Jandl auseinander. Gerade der rhythmisierte Aufbau und Witz der Gedichte stellt in Kombination mit den vielerlei Gestaltungsmöglichkeiten im Siebdruck den besonderen Reiz dar.
Jeder von uns hat relativ schnell ein Gedicht ausgewählt und dazu unterschiedliche Ideen für die Umsetzung entwickelt. Beim Drucken selbst ist natürlich nicht immer alles auf Anhieb gelungen, aber genau das machte es ja gerade so spannend. Nämlich selbst ein Sieb mit Schablonen zu bekleben, die eigens angemischte Farbe mit einem Rakel hindurchzudrücken und während des Anheben des Siebes zu hoffen, dass alles gut gegangen ist und der Druck so aussieht wie erhofft.
Entstanden sind Plakate und Postkarten in verschiedenen Formaten, von krachend-leuchtend bis strukturiert und flächig. Das Experiment Siebdruck ist gelungen und geht sicherlich bald in die nächste Runde.