»Certificate of Typographic Exellence« für Mia Stevanovic, Theresa Schauer, Elias Osiander, Sebastian Ibler, Marcel Menke und Ivonne Budig
Dass Schriften, deren Ursprung in der Bleisatzzeit liegt, auch heute noch für Studierende interessant sind, belegen die Analysen zur Bauer Bodoni und der Stempel Schneidler (Typografie II Sommersemester 2012) eindrucksvoll.
Die Bauer Bodoni – zu groß für ein einziges Buch
Mia Stevanovic, Theresa Schauer, Elias Osiander und Ivonne Budig haben sich liebevoll mit dem Schriftklassiker Bauer Bodoni auseinandergesetzt. Ihre Analyse besteht aus einem typografisch modern inszenierten dreibandigen Werk. »Grund dafür sei das große Interesse [gewesen], jedes Detail, das zur Entwicklung der heutigen Bauer Bodoni führte, zu umfassen«, schreibt Mia Stevanovic in ihrem Beitrag vom 5.11.2012. So beinhaltet der erste Band – neben der Entstehung der Schrift – das Werk sowie eine Annäherung an die Person Giambattista Bodoni. Im zweiten Buch erfolgt die detaillierte Analyse der Einzelzeichen und Band 3 vergleicht die digitale Variante mit der historischen Version der Bauerschen Gießerei.
Unauffällig – aber gehaltvoll
Im Gegensatz dazu kommt die Arbeit zur Stempel Schneidler mit einem in schlichtem Grau gehaltenen Büchlein aus, das dem stillen Friedrich Hermann Ernst Schneidler auf den ersten Blick wohl gefallen hätte. Mit unbedingtem Interesse haben Marcel Menke und Sebastian Ibler der Schrift mit den »würsteligen Serifen, […] die in großen Größen nicht gut funktioniert und irgendwie knöchern wirkt«, (Beitrag vom 1.11.2012) nachgespürt und sie dadurch wohl auch ein bißchen lieben gelernt.
Die Arbeit hat sich für die Studierenden gelohnt. Ihre Schriftanalysen wurden beim TDC59 mit dem »Certificate of Typographic Excellence« ausgezeichnet und können auf der diesjährigen Ausstellung in München noch bis 4. August 2013 genauer in Augenschein genommen werden. Chapeau.