Visualisierung 1. Semester: Sofia Gronard
Sofia Gronard ging das Thema der vier Jahreszeiten mit einem äußerst puristischen Ansatz an. Sie verzichtete auf Farben – gerade beim Thema Jahreszeiten ein mutige, entschlossene Entscheidung – und beschränkte sich stattdessen auf reine Formen aus Depafit, die sie skaliert schichtete, so dass ein Art Relief aus einer einzigen Grundform heraus entstand. Dem Spiel des Lichts ausgesetzt entwickeln diese Reliefe eine enorme grafische Wirkung. Die kreisartige Formenpyramide steht hier für den im vollen Saft stehenden Sommer, der den Kreislauf des Lebens am prächtigsten widerspiegelt. Der Winter, dessen Kälte allem Leben eine Unwirtlichkeit entgegenstellt, findet sich als strenges, negatives Relief aus harten, aber eben auch klaren Quadraten. Der Herbst ist aus Dreiecken geschichtet, dem allmählichen Welken der Pflanzen entsprechend, dem melancholischen Gefühl des langsamen Erkaltens, des dräuenden Dunkelwerdens. Der Frühling hingegen hat eine langgestreckte Rautenform, eine kräftig wirkende Spitze bildend, in die positive Richtung weisend wie die aufblühende, ungemein kraftvolle, aus der Winterstarre erwachende Natur.